Kleine Lebensbilder
aus
dem Alterthum.
Iin ^ ;
für den ersten Unterricht in der Geschichte in den höheren Klassen der Elementarschulen und den unteren der Gymnasien und Realschulen
von
Dr. Zarl ßhr. Konrad Aömer,
Oberlehrer am Gymnasium zu Elberfeld.
Zweite vermehrte und verbesserte Auflage.
Elberfeld.
Druck und Verlag der Bädeker'schen Buch- und Kunsthandlung (A. Martini & Grütteßea).
^
TM Hauptwörter (50): [T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie], T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität]]
TM Hauptwörter (100): [T46: [Universität Berlin Jahr Schule Wissenschaft Leipzig Professor Akademie Hochschule Gymnasium], T30: [Periode Abschnitt erster zweiter Zeitraum dritter Jahr Kapitel Sonne Planet], T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch]]
TM Hauptwörter (200): [T199: [Universität Berlin Bibliothek Leipzig Schloß München Jahr Museum Schule Gymnasium], T8: [Abschnitt erster Periode zweiter Zeitraum dritter Kap Buch Kapitel vierter], T91: [Geschichte Krieg Zeit Zeitalter Mittelalter Revolution Reformation deutsch Jahrhundert Ende], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte]]
Extrahierte Personennamen: Konrad_Aömer Konrad Martini
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TM Hauptwörter (100): [T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T46: [Universität Berlin Jahr Schule Wissenschaft Leipzig Professor Akademie Hochschule Gymnasium], T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch]]
TM Hauptwörter (200): [T29: [Geschichte Geographie Nr. Erdkunde Lesebuch Bild Iii allgemein Lehrbuch deutsch], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen], T199: [Universität Berlin Bibliothek Leipzig Schloß München Jahr Museum Schule Gymnasium]]
Meine Lebensbilder
aus
dem Mittelalter.
Ein Hilssbuch
für den ersten Unterricht in der Geschichte in den höheren Klassen der Elementarschulen und den unteren der Gymnasien und Realschulen
von
Dr. grtts Ehr. Konrad Hzölker,
Oberlehrer am Gymnasium zu Tlberfelb.
(cfortsdpng der kleinen Irbrnsbilder aus dem Alterthum.)
- -
Elberfeld.
Druck und Verlag der Bädeker'schen Buch- und Kunsthandlung (A. Martini & Grnttefien).
1872.
TM Hauptwörter (50): [T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie], T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität]]
TM Hauptwörter (100): [T46: [Universität Berlin Jahr Schule Wissenschaft Leipzig Professor Akademie Hochschule Gymnasium], T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch], T30: [Periode Abschnitt erster zweiter Zeitraum dritter Jahr Kapitel Sonne Planet]]
TM Hauptwörter (200): [T199: [Universität Berlin Bibliothek Leipzig Schloß München Jahr Museum Schule Gymnasium], T29: [Geschichte Geographie Nr. Erdkunde Lesebuch Bild Iii allgemein Lehrbuch deutsch], T8: [Abschnitt erster Periode zweiter Zeitraum dritter Kap Buch Kapitel vierter]]
Extrahierte Personennamen: Konrad_Hzölker Konrad Martini
Kleine
Lebensbilder aus km Alterthum.
Ein Hülssbuch
für den ersten Unterricht in der Geschichte
in den höheren Classen der Elementarschulen und den untern
der Gmnasien und Realschulen.
Von
Dr- Carl Chr. Conrad Völker,
Oberlehrer am Gymnasium zu Elberfeld.
Elberfeld.
Verlag von Earl Volkmann.
TM Hauptwörter (50): [T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie], T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität]]
TM Hauptwörter (100): [T46: [Universität Berlin Jahr Schule Wissenschaft Leipzig Professor Akademie Hochschule Gymnasium], T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch]]
TM Hauptwörter (200): [T29: [Geschichte Geographie Nr. Erdkunde Lesebuch Bild Iii allgemein Lehrbuch deutsch], T199: [Universität Berlin Bibliothek Leipzig Schloß München Jahr Museum Schule Gymnasium]]
weit Plön) im Jahre 1227 den damals mächtigen Dänen-
könig Waldemar schlug und dadurch Norddcutschland von
den Dänen befrcietc. (Berat, vr. Krögers norddeutsche
Helden-- und Freiheitskämpfe.)
2) Das Denkmal des Professors Büsch, der durch seine
Handelsschule und seine Handlnngsschriften um das Ge-
deihen deshaudels sich großeverdienste erworben hat(ff1800).
3) Das Denkmal Repsolds, welcher durch Verfertigung
trefflicher optischer und astronomischer Instrumente sich
auszeichnete, und als kühner Dbcrspritzenmeistcr 18)9 bei
einembrandc von der einstürzenden Mauer erschlagen wurde.
4) Das Denkmal des Fabrikherrn H. C. Meyer, wel-
cher großartige Fabriken für neue Gewcrbszweige grün-
dete, auf Veranlassung seiner dankbaren Arbeiter (li-50).
Außerdem bezeichnet eine Denktafcl das Hans des be-
rühmten Dichters Klopstocks (ff 1803) in der Königstraße.
Mehrere neue Straßen ehren den Namen anderer ver-
dienstvoller Männer z. B. des Schuldirektors Gurlitt n. a.
sgebt die Theile, die Aehnlichkeiten und Unähnlichkeiten, die
Zwecke re. der öffentlichen Gebaute an, die ihr kennt.1
§. 43. Unsere Stadt hat nach der letzten Zählung
164,115 Einwohner, nämlich 127,879 innerhalb der Wälle,
18,180 in der Vorstadt St. Georg, und 18,088 in St.
Pauli; darunter sind Kinder unter 18 Jahren 62,224. —
Diese haben gar viele Bedürfnisse, und jeder gesunde Mensch
mnß daher etwas Nützliches lernen, fleißig arbeiten, um
sich jene Lebensbedürfnisse zu verschaffen und Andern
nützlich zu werden. Die rohen Erzeugnisse des Thier-,
Pflanzen- und Mineralicnrcichcs, welche der Landmann
(Bauer)/, der Gärtner, der Weinbauer (Winzer), der För-
ster, Hirt, Fischer, Jäger, Bergmann rc. gewinnen, be-
dürfen einer niannigfaltigen Zubereitung, um Kunstpro-
dukte, und dadurch zu unserm Gebrauche recht nützlich zu
werden. Diese Bereitung nimmt eine andere Kleiste von
Menschen vor, welche gewöhnlich in Städten wohnen,
und Handwerker, Professiouisten, Gewerbsleute, und, wenn
die Arbeit mehr Kenntniß, Nachdenken und Geschicklichkeit
erfordert: Künstler heißen (z. B. Uhrmacher, Bildhauer,
Stein- und Buchdrucker, Kupferstecher, Mechaniker, Ma-
ler rc.). Gebäude, worin diese Arbeiten im Großen von
mehreren Personen betrieben worden, heißen Manufac-
TM Hauptwörter (50): [T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie], T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler]]
TM Hauptwörter (100): [T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T46: [Universität Berlin Jahr Schule Wissenschaft Leipzig Professor Akademie Hochschule Gymnasium], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch]]
TM Hauptwörter (200): [T154: [Meister Handwerker Geselle Arbeit Lehrling Handwerk Arbeiter Jahr Kaufleute Stadt], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T199: [Universität Berlin Bibliothek Leipzig Schloß München Jahr Museum Schule Gymnasium], T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T107: [Eisen Gold Silber Kupfer Blei Metall Salz Zinn Stein Mineral]]
Extrahierte Personennamen: Waldemar H._C._Meyer Gurlitt Georg Fischer Bergmann
— 221
und zwar in Zwei Mundarten oder Dialekten, dem Ober- oder
Hochdeutschen und dem Nieder- oder Plattdeutschen. Ihrer
Religion nach theilen sie sich in zwei Hälften; die einen sind
eoangelisch-protestantische (lutherische und reformirte, mehr im
Norden und Südosten), die andern: römisch-katholische Christen
(mehr sin Süden und Nordwesten) nebst etwa 200,000 Juden.
Die Deutschen sind nicht allein ein großes, sondern auch ein
edles, kräftiges Volk, stark an Körper und thätig an Geist, be-
gabt mit Sinn für Kunst und Wissenschaft, voll Achtung für
Gesetz und Recht, für Religion und Tngend, ausgezeichnet durch
Fleiß und Thätigkeit, durch Redlichkeit und Treue, durch Ein-
fachheit und Biedersinn, durch Vaterlandsliebe und Tapferkeit.
In keinem andern Lande giebt es so viele und so gute Gelehr-
tenschulen (Gymnasien, Universitäten, besonders in Berlin,
München, Göttingen, Wien, Prag, Leipzig, Halle, Jena, Bres-
lau, Heidelberg, Bonn) und Volks- (Bürger- und Land-) Schu-
len; große Büchersammlungen (Bibliotheken) sind in Wien,
Dresden, Berlin, .Göttingen, München, Hamburg; in keinem
Lande ist daher die Bildung so über alle Stände verbreitet, wie
in Deutschland. Deutsche haben die nützlichsten Erfindungen
gemacht (die Buch- und Steindruckerkunst, das Spinnrad, die
Luftpumpe, das Porzellan, die Taschenuhren re.) Der deutsche
Luther, nebst Melanchton, Bugenhagen u. a. stellten die christ-
liche Religion in ihrer Reinheit wieder her (Reformation 1517)
und deutsche Gelehrte gehören zu den größten Denkern. Kein
Land hat so viele trefflich gebauete Kirchen (in Köln, Straß-
durg, Freibnrg, Ulm, Wien, Magdeburg); unter keinem Volke
finden sich so viele treffliche Dichter, Tonkünstler, Maler, Stern-
kundige, Feldherren und Fürsten. Mit gerechter Freude können
wir daher auf unser Land und unser Volk hinsehen; müssen
aber auch seine Tugenden nachahmen und die Ehre und Wohl-
fahrt desselben zu erhalten und zu vermehren streben. (S. Was
ist des Deutschen Vaterland rc.?)
8 67. E u r o p a.
Deutschland liegt in der Mitte von Europa, welches noch
folgende Länder umfaßt.
In Nordeuropa: 1. Dänemark mit dem Herzog-
thum Schleswig, der Halbinsel Jütland und den Inseln See-
land, Fühnen, Laaland und Island, nebst dem deutschen
TM Hauptwörter (50): [T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm]]
TM Hauptwörter (100): [T46: [Universität Berlin Jahr Schule Wissenschaft Leipzig Professor Akademie Hochschule Gymnasium], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T71: [Mann Volk Leben Sitte Zeit Vater Liebe Frau König Jugend], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T25: [Wissenschaft Kunst Zeit Sprache Geschichte Schrift Buch Werk Jahrhundert Erfindung]]
TM Hauptwörter (200): [T199: [Universität Berlin Bibliothek Leipzig Schloß München Jahr Museum Schule Gymnasium], T166: [Mann Volk Sitte Zeit Geist Tapferkeit Wesen Leben Sinn Charakter], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze]]
Extrahierte Personennamen: Melanchton Dänemark
Extrahierte Ortsnamen: Berlin Göttingen Wien Prag Leipzig Jena Heidelberg Bonn Wien Dresden Berlin Hamburg Deutschland Ulm Wien Magdeburg Deutschland Europa Nordeuropa Island
149
tesche Freischulen in der Vorstadt St. Georg oder
die Armenschulen der Vorstadt St. Pauli. Hiezu kom-
men noch die Kinder im Waisenhause, im Werk- und
Armenhause und mehrere Schüler in den Kirchenschulcn.
Es ist also dafür gesorgt, daß 5 bis 6(300 Kinder einen
hinreichenden und unentgeltlichen Unterricht im Christen-
thum und den nöthigen Kenntnissen und Fertigkeiten sich
erlvcrben können, wenn sic nur selbst wollen und von ihren
Aeltern fleißig zur Schule angehalten werden. Für Kinder,
deren Aeltern Schulgeld bezahlen, giebt cs eine große An-
zabl Privatanstalten, so wie die fünf Schulen an den
Hauptkirchen. Für diejenigen, welche sich für eine Kunst
oder bürgerliches Gewerbe weiter ausbilden wollen, dient
die Realschule und für diejenigen, welche sich dem Gelchr-
tenstande widmen wollen, das Johanneum (seit 1529) und
das Gyninasium (seit 1613). Diesen letzten öffentlichen
Staatsschulen ist ein großes Gebäude auf dem Domplatze
erbaut von 215 Fuß Breite und 313 Fuß Tiefe. Die
reformirte, katholische und jüdische Gemeinde haben ihre
eigenen Schulen. Die Oberaufsicht über die öffentlichen
Schulen führte bisher das Schul-Collegium (Scholarchat),
aus Rathshcrren, Haupt-Pastoren und Bürgern bestehend;
die Privat-, Armen-, Frei- und besondern Gemeinde-
Schulen haben ihre besondern Behörden.
Für taubstumme und blinde Kinder giebt es eben-
falls mehrere Anstalten, und für solche Kinder, welche schon
in ihrer Jugend verwilderten und auf böse Wege geriethcn,
eine Rettn ngs- und Besserungsanstalt indem Dorfe
Horn. — Die Navigationsschule mit der Sternwarte sorgt,
für den Unterricht derjenigen, welche sich der See,-Schifffahrt
widmen wollen; außerdem giebt cs noch andere Lehranstal-
ten für den Unterricht in der Unterrichts-, Apotheker-,
Wundarznei- und Baukunst; auch der botanische und
zoologische Garten mit vielen ausländischen Pflanzen
und Thieren kaun dazu gerechnet werden. Zur Beförderung
der höheren Ausbildung befindet sich eine große Samm-
lung von Büchern (160,066) in der Stadtbibliothek beim
Gymnasium, außer welcher noch mehrere andere vorhanden
sind; ferner ein Naturalienkabinet, d. h. eine Sammlung
von ausgestopften oder in Spiritus aufbewahrten Thieren,
von Pflanzen, Mineralien rc., und eine Gemälde-Sammlung.
TM Hauptwörter (50): [T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T33: [Kind Vater Mutter Frau Mann Jahr Sohn Gott Haus Eltern]]
TM Hauptwörter (100): [T46: [Universität Berlin Jahr Schule Wissenschaft Leipzig Professor Akademie Hochschule Gymnasium], T69: [Kirche Kloster Stadt Schule Bischof Gemeinde Orden Land Priester geistliche], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf]]
TM Hauptwörter (200): [T199: [Universität Berlin Bibliothek Leipzig Schloß München Jahr Museum Schule Gymnasium], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T194: [Kirche Kloster Schule geistliche Gottesdienst Gemeinde Geistliche Leben Staat Priester], T106: [Kloster Jahr Schule Mönch Kirche Kind kranke Frau arme Knabe], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze]]
397
Fürstbischof von Münster gewählt. Der neue Bischof fand
das Münsterland in einem sehr kläglichen Zustande. Er hatte
nun keine andere Sorge, als die, dem völlig gesunkenen
Lande wieder aufzuhelfen. Da wandte er seinen Blick, ge-
wiß nicht ohne höhere Leitung, auf den Domherrn Franz
Freiherrn von Fürstenberg, in welchem er außeror-
dentliche Geisteskräfte zu entdecken glaubte, und der ihm zum
Netter des Landes berufen zu sein schien. Diesen stellte er,
indem er ihn zum geheimen Konferenzraih, Generalvikar und
Kurator der höheren Lehranstalten ernannte, als seinen Mi-
nister an die Spitze aller Angelegenheiten des Landes. Nie
konnte eine glücklichere Wahl getroffen werden. — Als nun
im folgenden Jahre durch den Hubertsburger Frieden der sie-
benjährige Krieg beendigt wurde, fing das Hochstift Münster
unter Fürstenbergs Verwaltung bald an, neu aufzuleben. Viel
Gutes geschah überhaupt während der 18jährigen Verwaltung
dieses vortrefflichen Mannes, dem das Münsterland für alle
Zeiten zu hohem Danke verpflichtet bleibt. Es wurden Haiden
und Moräste urbar gemacht, so sehr sich auch anfangs der Bauern-
stand widersetzte, Ackerbau, Handel und Gewerbe gefördert,
die langwierigen Prozesse abgekürzt, eine gute Polizei einge-
führt, und in kurzer Zeit war der Wohlstand so gestiegen, daß
mau in keinem Lande der Nachbarschaft für so geringe Zinsen
Geld geliehen bekommen konnte, als im Münsterlande. Die
Festungswerke der Stadt Münster wurden niedergerissen, und
schattige Spaziergänge, die jetzigen Promenaden, um die Stadt
angelegt. Der Platz der Citadelle wurde zu einem Schlosse
und Schloßgarten bestimmt; den 26. August 1767 legte der
Kurfürst den ersten Stein zu dem neuen Schlosse. Im Krum-
men-Timpen wurde für 50 Kadetten das sogenannte Garde-
hotel gebauet, um tüchtige Offiziere zu bilden. Aus dieser
Anstalt sind Männer hervorgegangen, die auch im Auslande
ihre Kriegstalente bewiesen. Johann Kleber, aus dem Elsaß,
der unter Bouaparte den Zug nach Egypten mitmachte, und
nach der Flucht dieses Obergenerals das ganze französische Heer
in Egypten anführen mußte, war in der Militärschule zu
Münster gebildet. — Auch der Unterricht erhielt eine heilsame
Verbesserung. Im I. 1770 erschien die neue Schulverordnung
für die Gymnasien. Eine Universität wurde zu Münster errich-
tet aus den Mitteln des Nonnenklosters Ueberwasser, welches
deshalb eingezogen wurde, und aus den Gütern der Jesuiten,
deren Orden der Papst im I. 1773 aufhob. Fürftenberg, wel-
cher selbst trefflich in den Wissenschaften bewandert war, und
dieselben als seine Erholung ansah, wohnte persönlich den Prü-
fungen der höheren Schüler bei, und weckte Lehrer und Schü-
ler durch sein Beispiel. Das Kloster Ueberwasser wurde in
TM Hauptwörter (50): [T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
TM Hauptwörter (100): [T69: [Kirche Kloster Stadt Schule Bischof Gemeinde Orden Land Priester geistliche], T72: [Bauer Arbeiter Steuer Jahr Stadt Staat Abgabe Gemeinde Land Verwaltung], T46: [Universität Berlin Jahr Schule Wissenschaft Leipzig Professor Akademie Hochschule Gymnasium], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T29: [Napoleon Heer Schlacht Preußen Franzose General Mann Armee Sieg Bluch]]
TM Hauptwörter (200): [T165: [Kunst Wissenschaft Handel Gewerbe Bildung Land Stadt Schule Zeit Volk], T144: [Stadt Frankreich Münster Straßburg Metz Mainz Elsaß Bischof Frieden Trier], T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T99: [Stadt Verwaltung Provinz Gemeinde Beamter Kreis König Spitze Land Angelegenheit], T5: [Jahr Recht Person Gemeinde Staat Steuer Familie Kind Lebensjahr Vermögen]]
Extrahierte Personennamen: Franz
Freiherrn_von_Fürstenberg Franz August Johann_Kleber Johann Fürftenberg
398
ein Seminarium zur Bildung junger Priester verwandelt. Auch
auf die Volksschulen wurde die Verbesserung ausgedehnt.
Eine Normalschule entstand zum Unterrichte tauglicher Lehrer und
Lehrerinnen. Zugleich wurden neue zweckmäßigere Schulbücher
eingeführt. Wer kennt nicht ihren Verfasser, Bernard Over-
berg, den Lehrer der Normalschule, den Wohlthäter unsers
Landes? Zwei und vierzig Jahre lang (1784—1826) hat er
Lehrer und Lehrerinnen gebildet, und gerade beim Schlüsse des
Normalcursus 1826, den 9. November, hat der Herr ihn zur
Ruhe gerufen. Unter allen deutschen Hochstiftern hat Münster
den Ruhm, zuerst die Volksschulen verbessert zu haben. — Für
Handwerker eröffnete sich eine Zeichenschule zu Münster. Lehr-
linge und Gesellen, welche der Müßiggang an den Sonn- und
Feiertagen oft verführt, hatten hier nun eine angenehme Be-
schäftigung, welche ihnen auch für ihr Gewerbe nutzte. Das
Wochenblatt, eine Volksschrift, verbreitete gemeinnützige Kennt-
nisse unter alle Klassen. — Unter Fürstenbergs Leitung wurde von
dem Arzte Hofmann eine Medizinalverordnung entworfen,
welche die erste und beste in Deutschland war. In allen Aemtern
(Bezirken) des Stiftes wurden mit jährlichen sichern Einkünf-
ten bewährte Aerzte angestellt, die unentgeldlich die armen
Kranken bedienen mußten; die Wundärzte und Apotheker wurden
unter Aufsicht gesetzt, und so den Quacksalbern gewehrt. Auf Be-
trieb des Medizinal-Kollegiums wurden auch die Begräbnißplätze
zuerst an den Stadtgraben und späterhin außerhalb der Thore ver-
legt.— Um den Wiederaufbau abgebrannter Häuser zu befördern,
wurde die Brandsocietät gestiftet. Hätte man diese vor Jahr-
hunderten schon gehabt, so würden viele Städte und Dörfer
des Landes gewiß größer und hübscher sein, als sie jetzt sind.
In der Stadt Münster wurde auch die nächtliche Straßenbe-
leuchtung eingeführt; die Bürger gaben nur wenig Beisteuer
dazu, Vieles bestritt der Fürstbischof aus eignen Mitteln.
Vier Jahre vor dem Tode Maximilian Friedrichs legte
Fürstenberg sein Ministerium nieder, behielt aber die Leitung
der Schulen bei, und war immer noch thätig für sein Vaterland.
In seinem Herzen wohnte kindliche Unschuld. Er wurde ge-
boren 1729 den 7. August, sah noch die Auflösung des Hoch-
stifts Münster, und starb 1810 den 16. September. Seine Ge-
beine ruhen auf dem Gottesacker vor dem Neuen-Thore, gleich
neben dem großen Kreuze. Der einfache, auf seinem Grabe
errichtete Stein nennt ihn den Vater des Vaterlandes
und Freund der Armen. Ein Ehrendenkmal hat das Va-
terland ihm noch nicht gesetzt: das beste Denkmal sind seine
Thaten, die unter uns segensreich fortwirken; doch darf darum
sein Name nicht vergessen werden.
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler]]
TM Hauptwörter (100): [T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T46: [Universität Berlin Jahr Schule Wissenschaft Leipzig Professor Akademie Hochschule Gymnasium], T69: [Kirche Kloster Stadt Schule Bischof Gemeinde Orden Land Priester geistliche], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf]]
TM Hauptwörter (200): [T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T199: [Universität Berlin Bibliothek Leipzig Schloß München Jahr Museum Schule Gymnasium], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit], T110: [Tag Jahr Stunde Nacht Monat Uhr Zeit Winter Sommer Juni]]
Extrahierte Personennamen: Bernard_Over- Hofmann Maximilian_Friedrichs Maximilian Friedrichs Fürstenberg August
455
und Abnahme des Mondes und dergleichen Dinge mehr. Sie
hatte früher ein Glockenspiel. Die Wiedertäufer haben Man-
ches an der Uhr zerstört, was aber in späterer Zeit theils wie-
derhergestellt, theils durch neue Einrichtungen ersetzt worden ist.
Die Kostbarkeiten des Domes sind fast alle bei der französischen
Besitznahme im I. 1806 weggeführt und zum Theil nicht wie-
der erlangt worden. Zu den Domschätzen gehören außer eini-
gen werthvollen Gold- und Silbersachen viele kunstvoll gear-
beitete Meßgewänder, unter andern eins, das die Königin
Maria Antoinette von Frankreich, die Gemahlin des unglück-
lichen Königes Ludwig Xvi., gestickt hat.
23. Der Negierungsbezirk Minden.
Er umfaßt 96 ln M. mit 460,000 E., deren größere Hälfte
evangelisch ist, und wird umgrenzt von Hannover, Braun-
schweig, den Fürstenthümern Lippe, Kurhessen, Waldeck und
den Regierungsbezirken Arnsberg und Münster. In demselben
befinden sich das Wesergebirge, der Teutoburger Wald
und das Eggegebirge; im ihm haben Ems und Lippe mit
Pader und Alme ihre Quellen. Der Bezirk liefert Getreide,
Flachs und Hanf in Nebenfluß, auch Steinkohlen, Torf, Salz
und einiges Eisen. Die Haupmahrungszweige der Einwohner
sind Ackerbau, Viehzucht, Garnspinnerei und Leinwandweberei.
Die Io Kreise, in welche dieser Regierungsbezirk getheilt
ist, heißen: 1. Stadt und Kreis Minden, 2. Lübbeke, 3.
Herford, 4. Halle, 5. Bielefeld, 6. Wiedenbrück, 7.
Paderborn, 8. Hörter, 9. Marburg, Io. Büren, und
zählen im Ganzen 36 Städte.— Minden an der Weser, eine
starke Festung, ist Sitz der Regierung, hat ein Gymnasium und *
6 Kirchen, unter denen der Dom sich auszeichnet. Seine 12000
Einwohner nähren sich von verschiedenen Gewerben, Handel und
Schifffahrt. — Außer Minden verdienen noch folgende Städte
Beachtung: Petershagen an der Weser mit 2800 E. und ei-
nem evangelischen Schullehrerseminar; dann die alte Stadt
Herford mit 5000 E. und einem Gymnasium. Bielefeld
mit 6000 E. ist der Hauptsitz des westfälischen Leinwandhan-
dels und hat ein Gymnasium und eine Provinzialgewerbeschule.
Zu Wiedenbrück an der Ems und zu Rittberg befinden
sich Franziskanerklöster. Gütersloh treibt viel Handel, und
Rheda besitzt ein Schloß. Paderborn, eine alte Stadt an
den Quellen der Pader, mit 10,000 E., ist der Sitz eines
Bischofes und eines Appellationsgerichtes; sie hat mehrere Klö-
ster, ein Priesterseminar, eine katholische philosophisch-theolo-
gische Lehranstalt, ein Gymnasium und ein Lehrerinnenseminar.
Die mit dem Gymnasium und Priesterseminar in Verbindung
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner]]
TM Hauptwörter (100): [T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe], T46: [Universität Berlin Jahr Schule Wissenschaft Leipzig Professor Akademie Hochschule Gymnasium], T69: [Kirche Kloster Stadt Schule Bischof Gemeinde Orden Land Priester geistliche], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel]]
TM Hauptwörter (200): [T66: [Stadt Kreis Einw. Berlin Einwohner Schloß Regierungsbezirk Sitz Provinz Düsseldorf]]
Extrahierte Personennamen: Maria Ludwig_Xvi Ludwig Lübbeke Bielefeld Franziskanerklöster Gütersloh
Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Minden Hannover Kurhessen Arnsberg Nebenfluß Minden Marburg Petershagen Herford Bielefeld Rittberg Rheda Paderborn